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Sportlounge Stockerauer Alm, wir haben uns das Lokal angesehen und getestet!


Die Sportlounge Stockerauer Alm hat den Almauftrieb hinter sich gebracht und eröffnet, Besucher können Platz nehmen! Wir waren testen!


Sportlounge Almplatte

Sportlounge Stockerauer Alm, ein Lokal, ein Besuch!

Wir schrieben das Jahr 2024, es ist der 23. Juli, mitten in der Hitzewelle und an unserem 30sten Hochzeitstag beschließen wir essen zu gehen. Es zieht uns in die Sportlounge Stockerauer Alm. Wir wollen wissen, ob die Bewertungen und die Kritiken aus dem Netz stimmen, wie schmeckt es, wie ist das Personal? Sohnemann kommt mit, wir brauchen vielleicht Unterstützung.

Warum gerade das Lokal?

Herr Pircher, Betreiber der legendären Leopoldauer Alm, einem renommierten und bekannten XXL Restaurant, macht jetzt eine Alm in Stockerau? Da müssen wir hin, das müssen wir uns ansehen. Das kann kein Problem darstellen, er kann es, er hat es fast 17 Jahre in Wien umgesetzt. Los, lass uns gehen, wir leisten uns einen Besuch, wir kochen heute nicht, wir feiern 30 Jahre in der Ehe! Genau darum wollten wir in die Sportlounge Stockerauer Alm!

Der erste Eindruck!

Der Gastgarten der Sportlounge Stockerauer Alm, ein Teil des Parkplatzes, nett gepflastert, Tische für ca. 80 Gäste, wunderbar beschattet mit großen und vor allem stabilen Sonnenschirmen! Der Bereich macht einen netten Eindruck, ist sauber und gepflegt. Es finden sich viele Gäste ein, fast alle Tische sind besetzt. Es ist Mittagszeit! Die Szene ähnelt einem Ausflug von Pensionisten! Das Personal ist schnell zur Stelle, begrüßt uns freundlich, nimmt die Getränkebestellung auf und reicht uns die Speisekarten.

Die Bestellung, ein schneller Entschluss

Wir bestellen 3 Soda Zitrone groß, Käsespätzle mit Speck für den Sohnemann und eine Stockerauer Platte. Die Platte bietet einen guten Überblick über die diversen Speisen. Sie ist belegt mit Rippchen, diversen Schnitzeln, Cordon Bleu, diversen gegrillten Fleischsorten, Beilagen wie Pommes und Reis sowie vier Soßen. Man bekommt einen relativ guten Überblick über das Können der Küche und die Qualität.

Wir sind durstig, es ist heiß, wir freuen uns auf ein kaltes, erfrischendes und prickelndes Soda mit fruchtiger Zitrone. Während wir auf die Getränke warten, beobachten wir das Personal und sehen uns die servierten Speisen an. Es sieht alles wunderbar aus, die Vorfreude ist groß. So weit, so gut! Jetzt kommen wir zur Realität in der Sportlounge Stockerauer Alm!

Die Getränke, kein Traum!

Die bestellten Getränke werden schnell serviert. Der Körper schreit nach Erfrischung. Der erste Schluck, Stille macht sich breit! Stille nicht im Sinne von wow, das tut gut, nein, Stille im Sinne von, was zur Hölle ist das? Warum? Das ist schnell erklärt!

Soda Zitrone mal drei

Soda? Ich bin mir nicht sicher, ob es Soda war, da war nichts, kein Sprudel, kein Prickeln! Die Zitrone, ein Hauch von künstlichem Aroma, garniert mit einer kleinen Scheibe frischer Zitrone. Das wäre ja nicht das Problem, man erwartet nicht immer eine frische Zitrone, man akzeptiert auch Zitrone aus der Flasche. Es sollte aber prickeln und es sollte kalt sein.

Beides wurde nicht umgesetzt, Sodazitrone in lauwarm und still, so haben wir es bekommen, die Enttäuschung war groß. Ich habe die Vermutung, dass das Personal bei der Zubereitung den Wasserhahn erwischt hat, genau so hat es geschmeckt, nach Leitungswasser mit Zitrusaroma. Auch auf dem Bild, das ich sofort nach Erhalt der Getränke gemacht habe, sieht man keine Perlen von Kohlensäure oder Spuren von frischem Zitronensaft.

Das Essen, was ist da bloß passiert?

Die Wartezeit auf das Essen in der Sportlounge Stockerauer Alm liegt in der Norm. Die riesige Platte und die Käsespätzle wurden bei einem vollen Gastgarten und ca. 60 Gästen, nach 30 Minuten geliefert. Wir sehen das riesengroße Ding auf uns zukommen und freuen uns auf den Genuss! Wir sind hungrig und haben Lust auf Fleisch. Auch der Sohnemann freut sich auf seine Käsespätzle mit Speck und Röstzwiebeln.

Die Rippen springen mir sofort ins Auge, voller Gier schneide ich mir ein Stück ab, die muss ich zuerst kosten. Voller Genuss beiße ich hinein. Sind sie würzig, sind sie weich, löst sich der Knochen gut vom Fleisch, das sind die Fragen, die mir durch den Kopf gehen! Als meine Lippen die Rippen berühren, ändert sich die Fragestellung sofort in „Warum, wie kann man nur?“

Die Rippen sind kalt, nicht mal lauwarm, nein, echt kalt. Es fühlt sich an, als hätte man sie aus der Kühlung genommen, mit der Marinade bepinselt und dann vergessen sie zu erwärmen bzw. fertig zu garen. Vorbereitung ist ja völlig legitim, sie ist aber auch eng mit der Aufbereitung bzw. Zubereitung verbunden.

Auf zum nächsten. Kosten wir das Schnitzel mit der Kürbiskern-Panade! Oh ja, das geht, das ist heiß, die Panade ist knusprig, das Fleisch ist saftig, es fehlt jedoch das Salz und andere Gewürze, es schmeckt nach Geschmacklosigkeit! Lind und ungewürzt, man braucht nicht viel Gewürze, der Gaumen ist trainiert und kann auch feine Aromen erkennen, wenn da welche wären!

Wir verkosten weiters das Cordon Bleu. Was soll ich sagen, wie beim Schnitzel, fehlen Gewürze, zumindest Salz und Pfeffer sollte man erwarten können. Das Fleisch, Schweinefleisch, ist trocken und eher der zähen Fraktion zuzuordnen. Das Cordon Bleu hat einen leichten Geschmack vom Käse, das Aroma kommt durch, der Rest bleibt im Hintergrund, weit im Hintergrund, Geschmack ist kaum vorhanden. Die Temperatur bewegt sich zwischen lauwarm und kalt.

Ok, das Thema Schnitzel haben wir durch, gehen wir zum Gegrillten über. Das versteckt sich unter den Schnitzeln. Wir graben uns durch. Wir schneiden uns von überall ein Stück ab, Rind, Schwein, Huhn und ich glaube, es war Pute. Als erster verkosten wir das gegrillte Rind. Der Anschnitt fällt schwer, das Schnittbild zeigt rosa Fleisch in der Mitte, das sieht gut aus.

Der Anschnitt jedoch lässt uns nichts Gutes erwarten. Erst dachte ich es liegt am stumpfen Messer, leider war es ein Irrtum. Das Fleisch war wieder nur lauwarm, zäh, hatte was von einer Sandalensohle, war ungewürzt und mit Sehnen durchzogen. Weg damit, es war echt nicht zu kauen! Das gegrillte Geflügel wie alles Andere, keine Gewürze und trocken wie der Sand einer Wüstendüne.

Wir haben echt nach Gewürzen wie Salz, Pfeffer oder Paprika gesucht, das Fleisch abgeleckt, aber da war nichts, es gab nur dezente Grillstreifen und Röstaromen, wir gruben uns zu den Beilagen durch und verkosteten die Pommes, auch hier kein Salz weder geschmacklich noch optisch zu finden. Der Reis, ebenso ohne Gewürze.

Wir haben Salz und Pfeffer, das am Tisch zu finden ist, verwendet und versucht, die Speisen zu optimieren. Wer sich mit Kochen beschäftigt, weiß, wenn die Gewürze nicht bereits beim Kochprozess angewendet werden, es einfach nicht schmeckt. Nachträglich salzen bzw. würzen liefert nicht das gleiche geschmackliche Ergebnis!

In den Sozialen Medien sagt der Betreiber der Sportlounge Stockerauer Alm, wir kaufen so wenig wie möglich zu und wir kaufen schon gar keine Soßen. Man hat sich damit sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Die Soßen, es war normales Ketchup und einfache Mayonnaise, beides definitiv gekauft und nicht selbst gemacht! Die anderen beiden Soßen waren eine Coktailsoße, geschmacklich definitiv aus der Flasche, man kennt ja die künstlichen Aromen und eine Knoblauchsoße. Die stach besonders mit ihrer künstlichen Knoblauch-Aromatik hervor. Unverkennbare Flaschensoße.

Käsespätzle, die Überraschung!

Bei der Bestellung wurde gefragt, mit oder ohne Speck! Sohnemann bestellt natürlich mit Speck, muss ja sein! Zu finden waren eine kleine Menge von speckartigen Würfeln in einem kleinen Bereich der Pfanne. Die Menge wäre normalerweise kein Problem, es soll ja nur den Biss und das Aroma heben. Bei der Bestellung wurden wir zwar gefragt, ob wir Speck wollen, dass es einen Aufpreis mit sich bringt, darauf wurden wir nicht hingewiesen.

Wir kommen zwar noch zu den Preisen, später im Bericht, jedoch wollen wir bereits hier anmerken, dass ein Aufpreis von € 1,50 für diese Menge an Speckwürfel nicht unbedingt die Laune des Gastes hebt. Schon gar nicht, wenn die Überraschung erst bei der Rechnung kommt.

Die Spätzle waren hart, die Röstzwiebel sehr fettig, es wirkte, als hätte man sie nicht genug abtropfen lassen. Die Temperatur, lauwarm, der Geschmack, lediglich ein leichtes Aroma vom Käse. Gewürze fehlten, kein Salz, kein Pfeffer, nichts zu finden oder zu schmecken. Das kennen wir ja schon, das Fehlen der Gewürze und die Temperatur, doch bei den Spätzle war es abartig und es kommt noch schlimmer.

Sieht man sich das Bild an, so erkennt man rechts unten eine weiße undefinierbare Flüssigkeit. Das darf nicht sein! Wird die Soße mit Sahne aufgegossen, wird diese reduziert und verleiht dem Gericht eine gewisse Cremigkeit. Diese Flüssigkeit war aber weit weg von Sahne. Diese Flüssigkeit war Wasser ähnlich. Wasser vom Kochprozess.

Mir scheint, man hat die Spätzle mit einer Schöpfkelle oder Ähnlichem aus dem Kochwasser gehoben und zügig in die Pfanne gegeben. Man hat vergessen, oder nicht darauf geachtet, die Spätzle abtropfen zu lassen. Somit gelangte zu viel Wasser in die Pfanne. Die ganze Soße war auch ziemlich flüssig und wie bereits gesagt war das Gericht sehr lind.

Wir sind fertig und wollen bezahlen!

Ok, „wollen bezahlen“ ist jetzt nicht wirklich unser Wille, wir müssen leider bezahlen. Die Kellnerin kommt, will abservieren und sagt spontan „Sie wollen sich den Rest sicher einpacken!“ Meine schnelle Antwort „NEIN“ hat sie etwas verwirrt, nach einem kurzen und stillen Moment fragte sie „WARUM NICHT?“ Ich habe mich zurückgehalten und gesagt, einmal am Tag so viel essen ist genug. Der Blick der Kellnerin traf fragend meine Frau, auch sie lehnte eine Mitnahme der Reste ab. Ein Großteil der Platte ging zurück.

Die Rechnung in der Sportlounge Stockerauer Alm sieht wie folgt aus. Soda Zitrone groß, dreimal zu je € 3,60, Käsespätzle € 11,90, mit einem Aufpreis von € 1,50 für Speck (Summe € 13,40), Stockerauer Platte für 2 Personen € 44,- ergibt einen Gesamtbetrag von € 68,20. Da das Servicepersonal seine Arbeit gut gemacht hat, freundlich war und zügig zur Verfügung stand, gab es dafür etwas Trinkgeld.

Es kommt ein Verdacht auf!

Sieht man sich die Kritiken der Sportlounge Stockerauer Alm auf Facebook oder anderen Plattformen und „Sozialen Medien“ an, erkennt man genau zwei Fraktionen. Es gibt entweder gute Kritiken, die das Essen und die Qualität in den Himmel loben oder es gibt schlechte Kritiken, die das Lokal meiden wollen. Warum ist das so? Das ist eine Frage die auch wir uns gestellt haben.

Der Betreiber der Sportlounge Stockerauer Alm war früher der Besitzer der LEOPOLDAUER ALM, einem berühmten und gutgehenden XXL Restaurant in Wien. Lange Zeit hat er das Lokal betrieben und geführt. Jetzt hat er das Ruder an die nächste Generation übergeben und ging in den Ruhestand. Es ergab sich die Gelegenheit in Stockerau ein Lokal zu übernehmen. Die Lokalität des Sportzentrums. Ein neuer Betreiber wurde gesucht. Kurzum bewarb man sich und bekam den Zuschlag.

Das Konzept der Sportlounge Stockerauer Alm, ähnlich der Leopoldauer Alm, gut bewehrt, wird leicht angepasst und übernommen. So weit, so gut. Jedes Lokal, egal ob Betreiber mit oder ohne Erfahrung, hat so seine Anlaufschwierigkeiten. Das Konzept muss bekanntgegeben werden, das Team im Service und in der Küche muss eingeschult und angepasst werden. Das dauert seine Zeit. Alles völlig logisch!

Die Sportlounge Stockerauer Alm hat 7 Tage die Woche geöffnet, von 10:00 bis 22.00, das setzt voraus, dass mehrer Köche, Hilfsköche, Beiköche und Personal zur Verfügung stehen müssen, die im Schichtbetrieb arbeiten. Wir können uns die guten und schlechten Kritiken nur wie folgt erklären. Gäste, die die Speisen loben, waren am richtigen Tag im Lokal und wurden vom guten Team verköstigt, bedient und betreut.

Gäste die an falschen Tagen in die Sportlounge Stockerauer Alm zu Besuch kommen, Gäste denen es nicht schmeckt, Tage an denen wirklich schlechte Meinungen ausgesprochen werden, diese Gäste waren zur falschen Zeit am falschen Ort. An diesen Tagen ergeht es dem Gast, wie es uns ergangen ist. Vielleicht sollte man als Betreiber die Qualität gelegentlich selbst prüfen und das Teambuilding optimieren.

Wir können nicht glauben, dass ein erfahrener Gastronom, auch wenn er im Ruhestand ist und die Sportlounge Stockerauer Alm als Hobby betreibt, so einen qualitativen Verfall hinlegen kann und will. Wir haben uns deshalb entschlossen, dem Lokal eine Chance zu geben und werden es Ende des Jahres erneut besuchen um einen Vergleich zu haben.

Unser Fazit!

Wir haben, wie immer offene Worte gewählt, auch wenn sie hart klingen mögen. Wer uns kennt, weis wir schreiben unverblümt, unbezahlt, immer offen und ehrlich. Der Geschmack ist ein rein persönliches Empfinden und von Gast zu Gast unterschiedlich. Wir haben die Beschreibung des Geschmacks sehr allgemein gehalten und uns auf die Basis konzentriert.

Die Sportlounge Stockerauer Alm ist nett, das Konzept kann und wird auch in Stockerau funktionieren. Es gibt Speisen für alle Fraktionen und dies in allen Portionsgrößen, von klein bis riesig. Leider muss, so hat es die Momentaufnahme am 23.Juli.2024 ergeben, noch an der Umsetzung, der Zubereitung und der Qualität gefeilt werden. Wir wünschen dem Betreiber dabei viel Erfolg und erhoffen uns persönlich eine Verbessung, da wir der Meinung sind, Lokale wie diese braucht man auch in der näheren Umgebung.

Ach ja, das hätte ich fast vergessen. Wir hatten unseren Hund mit! Hunde werden in diesem Lokal als Gäste behandelt und bekommen auch die nötige Aufmerksamkeit in Form von Wasser, etwas Zuwendung und einigen Streicheleinheiten!


Sportlounge Stockerauer Alm

Alte Au 6
A-2000 Stockerau
Tel: +43 660 114 80 10

https://stockeraueralm.at/

Öffnungszeiten:
Montag – Sonntag von 10:00 – 22:00 Uhr
Küche täglich bis 21:00 geöffnet


In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim Besuch des Lokals Sportlounge Stockerauer Alm! Wir schreiben immer wieder interessante Bewertungen und Berichte über diverse Lokale. Berichte, von Menschen für Menschen! Hier geht es zu den Lokalbewertungen! ZUR ÜBERSICHT. Sportlounge Stockerauer Alm, ein Bericht auf unsere Art!

Wir sind auch auf Facebook vertreten, ZUM PROFIL, wir würden uns freuen, wenn man uns folgt!

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graf manuel

FOOD JOURNALIST | AUTOR | GRÜNDER von aufunser.art

Ich bin FOOD Journalist, Mitglied beim WJC - Wiener Journalisten Club, Ausweis Nummer: 4796, Hobbykoch und Gourmet. Ich interessiere mich für Rezepte aus der Vergangenheit und schreibe über Genuss, Nostalgie und Lifestyle, berichte von allem, was bei uns so auf den Tisch kommt, was schiefging, was erfolgreich war und was wir gelernt haben! Kulinarik begeistert mich seit vielen Jahren. Die Erfahrung bekam ich durch Lesen, Experimentieren und jahrelanges Üben in der heimischen Küche. Ich besuche kulinarische Veranstaltungen, Lokale, Gastrobetriebe und schreibe über die gemachten Erfahrungen.

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